Die klassische Tragödie Maria Stuart, welche von Friedrich von Schiller im Jahr 1801 geschrieben wurde, zeigt einen Konflikt, in dessen Zentrum die Entwicklung Maria Stuarts zur ,,schönen Seele“ steht. Dargestellt wird, wie Maria die letzte Etappe ihrer Gefangenschaft, welche sie ihrer Cousine der Königin Englands zu verdanken hat, verbringt.
In dem fünfaktigen Trauerspiel werden die letzten drei Tage
der schottischen Königin Maria Stuart wiedergegeben. Der erste Akt steht
vollkommen im Zeichen der feststehenden
Hinrichtung Maria Stuarts, welche angeklagt wird, an der Ermordung ihres
Ehemannes beteiligt gewesen zu sein. Maria und ihre Verbündeten setzen alles
daran, die drohende Hinrichtung aufzuschieben.
Leicester, der Liebhaber Marias, jedoch auch ehrgeiziger
Günstling der englischen Königin Elisabeth, gelingt es ein Treffen zwischen den
beiden ungleichen Gegenspielerinnen zu arrangieren. Diese Begegnung im dritten
Akt stellt den Höhepunkt des Stückes dar, welcher durch die Anderen Akte
symmetrisch umschlossen ist. In dem Treffen gelingt es Maria Stuart, sich trotz
ihrer Unterlegenheit als sittliche Persönlichkeit und moralisch Überlegenere zu
präsentieren. Die englische Königin erfährt hingegen, dass reine Machtfülle
allein nicht ausreicht.
Für Maria besteht allerdings nach dem Treffen keinerlei
Hoffnung auf Begnadigung mehr. Jedoch stellt sich nach dieser Begegnung heraus,
dass ihr der unehrenhafte Tod die Chance gibt, ihre Schuld gegenüber ihrem
Ehemann zu büßen. Am Ende wandelt sich Maria Stuart zu einer heldenhaften
Figur, die den Tod als freie Gewissensentscheidung akzeptiert.
Carolin Steitmann, Leander Lätzsch
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