Katharsis-
Theorie
Die Katharsis (gr. „Reinigung“) bezeichnet nach der Definition der Tragödie in der aristotelischen Poetik die „Reinigung“ von bestimmten Affekten. Durch das Durchleben von Jammer/Rührung und Schrecken/Schauder (griechisch èleos und phòbos) erfährt der Zuschauer der Tragödie als deren Wirkung eine Läuterung seiner Seele von diesen Erregungszuständen.
Die Katharsis (gr. „Reinigung“) bezeichnet nach der Definition der Tragödie in der aristotelischen Poetik die „Reinigung“ von bestimmten Affekten. Durch das Durchleben von Jammer/Rührung und Schrecken/Schauder (griechisch èleos und phòbos) erfährt der Zuschauer der Tragödie als deren Wirkung eine Läuterung seiner Seele von diesen Erregungszuständen.
Der
Zuschauer wird im Stück mit vielen verschiedenen Charakteren und Gefühlen
konfrontiert, doch ein besonderer Charakter wirkt sehr stark auf ihn: der der
Maria Stuart. Die Ungerechtigkeit, die Maria widerfährt, lässt den Zuschauer
tiefstes Mitleid empfinden. Dadurch, dass sie selbst in Anbetracht ihres
bevorstehenden Todes nur um die Zukunft ihrer Bediensteten besorgt ist und auch
im Tode Größe und Würde zeigt, identifiziert sich der Zuschauer mit ihr. Umso
größer ist das Entsetzen in Anbetracht ihres Endes. Durch Nachempfinden ihres
Leides reinigt er sich von seinen Affekten.
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