Freitag, 18. November 2016

Personencharakteristik



Maria Stuart 
Maria Stuart wurde 1542 in Schottland geboren und wuchs in Frankreich auf. Sie war die Tochter von König Jakob V. und Marie de Guise. Ihre Großmutter war die Schwester von Heinrich VIII und so hatte Maria einen englischen Thronanspruch. 1558 heiratete Maria Franz II, dieser wurde später König von Frankreich. Nach seinem Tod kehrte sie nach Schottland zurück. Nach ihrer Rückkehr versuchte Maria ihren englischen Thronanspruch geltend zu machen. Sie praktizierte ihren katholischen Glauben in Schottland und stieß so auf großen Widerstand. 1565 heiratete Maria ihren jüngeren, katholischen Cousin Henry Stuart. Dies gefiel Elisabeth I, König von England, überhaupt nicht, weil auch Henry einen englischen Thronanspruch hatte. Jedoch lief die Ehe nicht wie geplant. Henry wollte die Rechte eines Königs haben, doch Maria war dagegen. Zur selben Zeit sagte man ihr eine heimliche Liebschaft mit David Ricco nach. So tötete Henrys Gefolgschaft Ricco wenige Zeit später. Maria war zu dieser Zeit schwanger und gebar wenig später ihren Sohn Jacob VI. 1567 verstarb Henry, da sich in seinem Haus eine Explosion ereignet hatte. Jedoch fand man heraus, dass er vorher erdrosselt wurde. Im Mai 1567 heiratete Maria James Hepburn. Mit ihm soll sie angeblich den Mord an Henry geplant haben. Alle waren wütend auf Maria Stuart und unterstellten ihr den Mörder ihres früheren Königs (Henry) geheiratet zu haben. Deswegen dankte Maria ab und floh nach England. Dort suchte sie Schutz bei ihrer Cousine Elisabeth I. Sie suchte Unterstützung gegen die rebellierenden Adligen in Schottland. Elisabeth würde ihr helfen, aber dafür müsste sie unterzeichnen, dass sie auf den englischen Thronanspruch verzichtet.

Maria Stuart wird in dem Drama als eine junge, schöne und attraktive Frau dargestellt, die alle Männer in ihren Bann zieht (ganz zum Ärger von Elisabeth). Sie ist selbstbewusst, verliert nie ihre Würde und behält ihr königliches Auftreten bei. Bis zu ihrer Hinrichtung bleibt sie optimistisch und positiv. Trotzdem bedauert sie jedes Mal, wie grausam sie behandelt wird und kann nicht verstehen, wieso man eine Königin so behandelt. Da sie weiß, dass das Urteil nicht rechtens ist, versucht sie die ganze Zeit bis zu ihrem Tod, das Todesurteil anzufechten. Außerdem probiert sie durch Kontakte wieder frei zu kommen. Jedoch möchte sie nicht, dass dadurch Andere verletzt werden, wie z.B. bei Mortimers Plan. Sie möchte, dass Graf Leicester ihr hilft, doch auch er hat keine gute Lösung für das Problem. Trotzdem kann Maria ihre Gefühle nicht immer verbergen und bricht so im Gespräch mit Elisabeth aus. Sie wirft ihr Dinge an den Kopf, die sie eigentlich nicht hätte sagen dürfen. Doch in den vielen Jahren der Gefangenschaft hat sich so viel angestaut, dass sie ihre Gedanken allen mitteilen muss. Damit versagt sie sich die letzte Chance auf Freiheit. Kurze Zeit später wird Maria für den Tod „vorbereitet“. Sie verabschiedet sich von all ihren Anhängern und verliert auch hier nicht ihre Würde. Sie gibt alle Habseligkeiten die ihr geblieben sind. Sie hofft außerdem, dass niemand für Elisabeth arbeiten wird. Ihre Amme bindet ihr ein Tuch vor die Augen, damit sie das Beil nicht sieht, mit welchem sie getötet wird. So wird man sich immer positiv an Maria erinnern.
Lea Gehlhaar


Königin Elisabeth I.
Elisabeth I. wurde im Jahr 1533 als Tochter von Heinrich VIII., dem König von England, und Anna Boleyn, der zweiten von insgesamt sechs Ehefrauen Heinrichs VIII., in England geboren. Als ihre Mutter des angeblichen Hochverrats beschuldigt und anschließend enthauptet wird, verliert sie als nun uneheliches Kind  ihren Thronanspruch. Außerdem hatte  sich ihr Vater einen Sohn als Thronfolger gewünscht.  Erst im Jahre 1544, nach einem Parlamentsbeschluss, wird sie wieder als Thronfolgerin aufgenommen und im Jahre 1558 schließlich zur Königin von England gekrönt.

Die derzeitige Entwicklung  Schottlands  zum Katholizismus betrachtete Elisabeth  dabei skeptisch. Ebenso tritt sie den Protestanten der katholischen Maria Stuart mit viel Misstrauen gegenüber, denn sie stört sich an der Hochzeit dieser mit Henry Stuart. Dieser ist der Sohn von Margaret Douglas, der Tante von Maria und der Nichte von Henry VIII. Aus diesem Grund konnte sie ebenfalls einen Anspruch auf den englischen Thron stellen, sowie auf den schottischen, wenn aus dieser Ehe kein Kind hervorgegangen wäre.

Als Maria Stuart kurz darauf als Schutzsuchende nach England, zu ihrer Cousine Elisabeth I gerät, nimmt Elisabeth sie gefangen und leitet ein Verfahren gegen sie ein, bei welchem sie deren Beteiligung am Mord von Henry Stuart untersuchen will.
Als Königin von England lastet großer Druck auf ihr, denn es muss  endlich eine Entscheidung im Fall der Maria Stuart getroffen werden. Am liebsten wäre ihr eine Nacht-und-Nebel-Aktion, sodass sie von ihrer Pflicht, das Todesurteil zu unterschreiben, erlöst ist. Elisabeth ist in vielen Situationen unentschlossen und sucht Rat bei ihren Beratern. Sie sucht jedoch nicht nur Rat bei ihnen, es wäre Elisabeth ebenfalls recht, wenn einer von ihnen ihr diese Entscheidung abnehmen würde und sie die Verantwortung von sich abschieben kann, denn auch als Königin fürchtet sie die Konsequenzen.

Wie in politischer Beziehung handelt die Königin Elisabeth auch in kirchlichen Angelegenheiten. Obwohl sie innerlich dem Katholizismus nicht abgeneigt ist, bemüht sie sich doch, den Protestantismus im Interesse ihres Staates zu schützen. Doch auch dies tut sie mehr aus politischen Gründen, als aus Überzeugung.

Ansonsten zeichnete sich Elisabeth I. als eine Königin aus, die über herausragende Sprachkenntnisse und einen hohen Grad an Bildung verfügte. Ein enger Berater von Elisabeth war Lord Burleigh, mit dessen Hilfe sie dem Land zu großem Ansehen verhalf. Zusammen mit ihm versuchte sie, England auch auf der kirchlichen Ebene wieder zu vereinen und stellte die anglikanische, protestantische Kirche wieder her.

Als jungfräuliche Königin möchte Elisabeth unverheiratet bleiben, doch sie beklagt sich oft, dass sie ihr Leben nicht auskosten kann und auf vieles verzichten muss. In diesem Fall ist die Eifersucht auf Maria Stuart und deren Leben zu spüren. Auch die  mit dem französischen Daphin vollzogene Verlobungsszene ist nur ein Possenspiel. Durch dieses soll Frankreich gehindert werden, sich energisch für Maria Stuart einzusetzen.

Als Elisabeth I. am Ende des Dramas Maria Stuart  töten lässt, schiebt sie die Schuld von sich auf ihren Haussekretär Davison. Durch diese Handlung verliert sie kurz darauf  alle ihr nahestehenden Personen und steht, obwohl sie ihre Konkurrentin aus dem Weg geräumt hat, alleine da.
Melanie Wittwer

Lord Burleigh
Wilhelm Cecil Burleigh ist Großschatzmeister von England und einer der vertrautesten Ratgeber der Königin Elisabeth. Er ist ein Mann mit großer Einsicht, der aber keine moralischen Grundsätze auf dem Gebiet der Politik besitzt. Für ihn ist der zu erreichende Zweck die Hauptsache und  die Mittel, die er für seine Zwecke benötigt, machen ihm keine großen Sorgen. Als die reformatorischen Bestrebungen ihm deutlich wurden, sprach Burleigh sich für die Abkehr vom Papsttum aus. Dabei hatte er weniger die Religion als die Kirche im Blick, sondern betrachtete diese als Anstalt der politischen Art.
Als Großschatzmeister wacht er über die Sicherheit des Staates und entscheidet über die Urteile, die in England geschehen. Außerdem ist  Burleigh Vorsitzender des Parlamentes. Lord Burleigh ist ein eifriger Protestant, dadurch vertritt er das Recht seiner Glaubensgenossen und arbeitet dem Katholizismus energisch entgegen.
Jedoch ist Burleigh kein streng sittlicher Charakter, da er sich nicht nur mit der Fassade des Rechts begnügt, sondern auch fähig ist sich mit den vertrauten Wünschen der Königin Elisabeth als diensteifrig  zu erweisen.

Lord Burleigh ist auch nicht frei von ungerechtfertigter Leidenschaft, die ihm jedoch als Staatsmann und Beamten des Gerichts durchaus unbekannt sein sollte. In den meisten Stellen des Buches wird deutlich, dass Burleigh Maria Stuart hasst, weil diese den Staatsinteressen im Wege und den katholischen Glaube sehr nahe steht. Deshalb betrachtet  Maria Stuart Burleigh als Späher  und will ihm nicht den Brief an Elisabeth anvertrauen. Außerdem denkt sie, dass Burleigh dem Gericht eine falsche Information über Maria gegeben hatte, damit sie schnell verurteilt wird.
Jedoch besitzt Lord Burleigh kein gutes Gewissen;  obwohl  er ein schlauer Staatsmann ist, kann er seine Gründe für die Hinrichtung der schottischen, königlichen Gefangenen  nicht rechtfertigen. Denn als Maria begründete Einwürfe gegen ihre Hinrichtung gibt, hat Burleigh keine  Antworten und Maria muss  ihn immer wieder dazu auffordern, bei ihrem Gespräch zu bleiben.

Im Staatsrat erscheint er auch keineswegs als unparteiischer und gelassener Ratgeber, sondern als leidenschaftlicher Verfolger  Maria Stuarts. Lord Burleigh ist außerdem dafür bekannt, dass er Elisabeth einredet, das Urteil so schnell wie möglich zu unterzeichnen, damit Maria Stuart sofort verurteilt wird. Er versucht  immer wieder, das Mitleid von Elisabeth gegenüber  Maria Stuart zu verdrängen.
Nachdem ein  Mordversuch auf Elisabeth fehlschlägt, drängt Burleigh mit noch größerer Eile, das Todesurteil von Maria zu vollstrecken. Als nun endlich das Urteil unterschrieben wird, entreißt er es Davison, um die Ausführung sofort durchzuführen. Doch dieser übertriebene Diensteifer gegenüber seiner Königin führt schließlich zu seinem Sturz und Elisabeth verbannt ihn aus England und kündigt Burleigh seine Stelle als treuer Ratgeber.
Lisa Gieler

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